Sayner Hütte

Sayn, Bendorf

Projektzeitraum
2016

Auftraggeber
Stiftung Sayner Hütte
Stadtverwaltung Bendorf

Kooperationspartner
Büro für Industriearchäologie

Mehr Infos
Video über die Sayner Hütte

Neue Erkenntnisse zur Funktionsweise historischer Hochöfen

Die Sayner Hütte ist ein historisches Hüttenwerk, das bereits in den Jahren 1769–1770 im Auftrag des Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen errichtet wurde. Die gesamte Anlage mit Gießhalle, Hochofen und Flügelbauten wurde 1926 stillgelegt. Das heutige Industriedenkmal war Teil einer Reihe von Bendorfer Hütten und im 19. Jahrhundert neben Berlin und Gleiwitz eine der bedeutendsten Eisengießereien in Preußen. Der in den Jahren 1828 bis 1830 aus vorgefertigten gusseisernen Bauteilen errichteten Gießhalle gilt als bedeutendes europäisches Industriedenkmal, dem der Titel Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst verliehen wurde.

Ziel der Auseinandersetzung mit der vorgefundenen historischen Bausubstanz des Gießhallenkomplexes war es, eindeutige Aussagen über das jeweilige Alter von einzelnen Bauteilen und Bauelementen treffen zu können. Die Datierung der Bausubstanz war als notwendige Vorbedingung für die im Bereich des Hochofens geplanten Bau- und Erhaltungsmaßnahmen erkannt worden. Neben der Anschauung des Objekts und der Begutachtung vor Ort, erwies sich das Studium historischer Fotografien und Pläne für die Baualterbestimmung als besonders aufschlussreich. Für die Beurteilung der größtenteils nicht mehr vorhandenen technischen Ausstattungen waren ebenfalls Planunterlagen, aber auch eine Ausgabe des Polytechnischen Journals , der ältesten technischen Zeitschrift Deutschlands, von großer Bedeutung.

Aufgrund der Überlagerung verschiedener historischer Pläne konnte die Funktionsweise der historischen Ausstattung nachvollzogen werden. Eine abschließende Ausgrabung bestätigte die zuvor getroffene Annahmen. Die so gewonnenen Erkenntnisse lieferten wertvolle Grundlagen für die nachfolgende Sanierung sowie für die Museumskonzeption.