Sieberei

Kokerei Hansa, Dortmund

Projektzeitraum
2016 – 2020

Auftraggeber
Stiftung Industriedenkmalpflege

Tragwerk
HEG Beratende Ingenieure

Bildnachweis
Copyright: planinghaus
Fotos: Thomas Eicken

Mehr Infos
industriedenkmal-stiftung.de

Denkmalgerechte Instandsetzung der Sieberei auf der Kokerei Hansa

Die Sieberei ist ein ehemaliges Betriebsgebäude der Kokerei Hansa, das 1928 errichtet und 1955 erweitert wurde. Hier wurde der zuvor in den Koksöfen gebackene und über Bandbrücken in das Gebäude transportierte Koks gesiebt, nach Größe sortiert, für den Abtransport gewogen und schließlich verladen. Die gesamte Kokerei wurde 1992 stillgelegt und im Jahr 1998 unter Denkmalschutz gestellt.

Die Sieberei besteht aus einem winkelförmigen Hauptgebäude, das sich in die Bereiche Grobkokssieberei und Feinkokssieberei gliedert. Die Feinkokssieberei ist zu einem späteren Zeitpunkt erweitert worden und war mit der Grobkokssieberei über eine interne Bandbrücke verbunden. Das Gebäude ist in Betonskelett-Bauweise errichtet und besteht aus sechs Ebenen, wobei die unterste Ebene größtenteils als offene Stützenkonstruktion ausgeführt und mit Gleisanlagen zur Koksverladung belegt ist. Die Außenwände der Ebene 1 sind umlaufend in Stahlbeton aufgeführt und dienen als Auflager für die darüber stehende Fassade aus Sichtmauerwerk. Fenster und Türen sind aus einfachen Stahlprofilen und mit Scheiben in Einfachverglasung versehen.

Da viele Fenster und sonstige Öffnungen nach Ende der Betriebszeit verschlossen worden waren und zudem große Teile des Sichtmauerwerks aufgrund von fehlendem Bauunterhalt abgebrochen werden mussten, galt es zunächst, das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes zu rekonstruieren. Die denkmalgerechte Dach- und Fachsanierung widmete sich neben der Erneuerung der Fassaden mit Mauerwerk, Fenstern und Türen schwerpunktmäßig der Reparatur des historischen Betontragwerks.

Das vor der Sanierung ungenutze Gebäude kann nun in das Besucherkonzept der Kokerei integriert werden. Dazu wird die Sieberei an den Denkmal- und den Industriewaldpfad angeschlossen und begehbar gemacht. Geplant ist die Öffnung und Präsentation für geführte Besuchergruppen. Besucher sollen einen Einblick in den ursprünglichen Produktionsprozess erhalten und folgen dazu dem Weg des Produkts innerhalb des Gebäudes. Um die betriebszeitlichen Arbeitsbedingungen zu veranschaulichen konnten die Maschinen und Anlagen weitgehend erhalten werden.