Kleine Schleuse Kiel-Holtenau

Nord-Ostsee-Kanal

Projektzeitraum
2016 – 2017

Auftraggeber
WSV Bund

Kooperationspartner
Büro für Industriearchäologie

Mehr Infos
wsa-nord-ostsee-kanal.wsv.de

Bildnachweis
Copyright: ImageBROKER
Copyright: BFI
Fotos: Rolf Höhmann,
Holger Weitzel

Bauhistorisches Gutachten und denkmalfachliche Beratung

Der Nord-Ostsee-Kanal mit seinen Schleusenbauwerken in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau hat eine außerordentliche Bedeutung für die Schifffahrt zwischen den beiden Meeren. Aufgabe und Auftrag des bauhistorischen Gutachtens war es, alle zugänglichen Grundlagen für eine wissenschaftliche Dokumentation der ursprünglichen Schleusenanlage in Kiel-Holtenau aus den 1890er Jahren zu sichten. Auf dieser Grundlage war die genaue Baugeschichte der technischen Großanlage zu ergründen sowie der heute dort noch vorhandene bauliche Bestand fotografisch zu dokumentieren.

Die 1895 zusammen mit dem Nord-Ostsee-Kanal eingeweihte Schleusenanlage liegt an der Mündung des Kanalbauwerks in die Kieler Förde und gelangte schon nach wenigen Jahren Betriebszeit an ihre Kapazitätsgrenze. Bereits 1907 wurde im Zuge der ersten Kanalerweiterung mit dem Bau einer zweiten, wesentlich größeren Doppelschleuse in Kiel-Holtenau begonnen, die 1914 in Betrieb genommen wurde. Nach der Umbenennung des Kaiser- Wilhelm-Kanals in Nord-Ostsee-Kanal im Jahr 1948 wurden die Betriebsanlagen kontinuierlich modernisiert und sukzessive den Bedürfnissen der Schifffahrt angepasst. Im täglichen Betrieb spielte die Alte Schleuse jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle, so dass im Jahr 2005 grundlegende Überlegungen zu ihren Instandsetzung und Ertüchtigung für die Berufsschifffahrt angestellt wurden. Die bei den vorbereitenden Bauwerksuntersuchungen aufgedeckten Standsicherheitsprobleme der beiden Schleusenkammern führten schließlich zu einem Grundinstandsetzungskonzept, das dem Neubau der technischen Anlage über deren historischem Grundriss nahe kommt.

Die geplanten Baumaßnahmen werden die denkmalgeschützten Bestandteile der Schleusenanlage vollständig überformen, so dass der zu erwartende Verlust von Denkmalsubstanz eine Dokumentation der historischen Anlage dringend erforderlich machte. Zur Erhebung aller erforderlichen historischen Informationen wurde in den relevanten Archiven recherchiert. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die aufgefundenen Archivbestände eine umfassende Dokumentation der denkmalgeschützten Bauwerke ermöglichten. Die Archivalien gestatteten die nahezu lückenlose Ermittlung der Baudaten, der baulichen Veränderungen sowie der Reparaturen an Gebäuden und Schleusenanlage.